Am Montag, 19. Juni, sind die Oberliga-Fußballer des TuS Bersenbrück in die Sommervorbereitung gestartet. Neu-Trainer Tobias Langemeyer bat seine Spieler das erste Mal auf den Trainingsplatz. Bereits am Samstag, 24. Juni 2023, (14 Uhr) findet das erste Testspiel bei der Reserve von Fortuna Düsseldorf statt. Nicht dabei sein wird ein potenzieller Neuzugang, der dem TuS abgesagt hat.

Etwas mehr als drei Wochen liegt das Pokalfinale zurück und schon am Samstag stehen die TuS-Kicker wieder 90 Minuten auf dem Rasen. Für den neuen Cheftrainer wird es das erste Spiel nach seinem Wechsel vom Bezirksligisten Sportfreunde Lechtingen und dem knapp verpassten Aufstieg in die Landesliga. „Ich war nach dem Abpfiff unheimlich stolz, was wir in den sieben Jahren in Lechtingen erreicht haben. Ich habe natürlich ein paar Tage gebraucht, um ein wenig Abstand zu gewinnen und gehe jetzt mit purer Vorfreude und Überzeugung die Aufgabe in Bersenbrück an“, erklärt der 41-Jährige.

Neun Testspiele bis zum Saisonauftakt

Dort hat er etwas mehr als sechs Wochen Zeit, den Oberligisten für den Saisonstart am 6. August fit zu machen. Dazu sind in der Vorbereitung neun Testspiele geplant. „Wir müssen in der Vorbereitung die Grundlagen schaffen. Es geht darum, in allen Spielphasen inhaltlich zu arbeiten und den Jungs was an die Hand zu geben, um auf alle Aufgaben, die auf uns zukommen, vorbereitet zu sein. Wir wollen in allen Wettbewerben, egal gegen welchen Gegner, immer das Maximum herausholen“, äußert Langemeyer.

Das Testspielprogramm von Oberligist TuS Bersenbrück. FOTO: CHRISTIAN HESSE

Dabei, so erklärt der neue TuS-Coach, baue er auf die Arbeit seines Vorgängers Thorsten Marunde-Wehmann, der in die sportliche Leitung wechselte, auf. „Thorsten hat einen fantastischen Job gemacht. Darauf werde ich aufbauen und den Jungs meine Ideen mitgeben, damit sich die Mannschaft, aber auch der gesamte Verein, weiterentwickelt“, meint Langemeyer. Dabei solle die DNA des TuS nicht verändert werden.

Langemeyer: Der gesamte Verein lebt! 
In wenigen Tagen habe der neue Trainer schon gespürt, worauf es beim TuS ankomme. „Es ist ein Verein, der aus sehr vielen ehrenamtlichen Personen besteht, die sehr viel Energie und Herzblut reinstecken und richtig Bock auf Fußball haben. Wir wollen den Weg weitergehen und die Euphorie mitnehmen“, erläutert Langemeyer. Hierzu soll das Interesse der gesamten Region geweckt werden.

Dass Ex-Trainer Guido Kalle - nach seinem emphatischen Vorgänger Farhat Dahech - ein Stück weit an der eigenen professionellen Struktur scheiterte, und nun mit ihm erneut eine externe Lösung auf dem Trainerstuhl sitzt, macht Langemeyer keine Sorgen. Wichtig sei ihm, eine ehrliche und offene Kommunikation mit einem klaren Plan. „Das wird für mich immer die Basis sein. Ich habe sowohl im Profibereich als auch im Amateurbereich Erfahrungen sammeln können. Ich konnte dabei sehr viel mitnehmen“, sagt der TuS-Coach.

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Kommende Saison im Kader: Nils Böhmann, Luca Thale, Nicolas Eiter, Leonard Hedemann, David Leinweber, Santiago Aloi, Patrick Greten, Denis Müller, Enes Muric, Patrick Papachristodoulou, Emre-Can Agil, Fabian Schmidt, Jules Reimerink, Moritz Waldow, Markus Lührmann, Nico Meyer, Michel Eickschläger, Mathis Wellmann, Saikouba Manneh. 

Vertrag läuft aus: Rami Kanjo, Lars Spit (Probetraining beim SV Meppen).

Perspektivspieler: Fynn Thöle, Erasmus Ritter, Aaron Felthaus, Johannes Siesenis. 

Wechselt im Sommer: Philipp Schmidt (SF Lotte), Deniz Taskesen, Tariq Olatunji (Ziel unbekannt).  

Neuzugänge: Leon Tigges (Rödinghausen), Nick Claushallmann (Eintr. Rulle), Jannis Kirschbaum (Union 60 Bremen), Mattes Langelage (U19 Eintr. Rheine), Alexander Bannik (FC Gütersloh) 

Heider sagt ab, Spit trainiert in Meppen

Eine Absage bekam der TuS indes von Ex-VfL-Profi Marc Heider. Der Stürmer habe den Bersenbrücker Verantwortlichen aus persönlichen Gründen abgesagt. Ähnlich schlecht könnte es für eine Weiterverpflichtung des besten TuS-Torjägers aussehen. Lars Spit war zum Trainingsauftakt bei Drittliga-Absteiger SV Meppen als Probespieler dabei. Wie Marunde-Wehmann schon vor einige Wochen erklärte, möchte der vertragslose Angreifer höherklassiger spielen. Sollte es nicht mit einem Wechsel klappen, stünde die Tür für den 24-Jährigen jedoch offen.  

Kein Handlungsbedarf bei Neuverpflichtungen

Unabhängig von den beiden Stürmern sieht Langemeyer keinen dringlichen Handlungsbedarf. „Ich bin von dem aktuellen Kader absolut überzeugt, sei es mannschaftlich, charakterlich oder fußballerisch. Natürlich müssen wir immer die Augen aufhalten. Wenn was passt, werden wir darüber nachdenken. Aber das wird die nächste Zeit bringen. Wir haben noch bis Ende August Zeit, Spieler zu verpflichten“, erklärt Langemeyer. 

Text Christian Hesse