„Totaler Erfolg im Volleyball“, „In Berse stand die Halle Kopf“, „TuS Bersenbrück ungeschlagen neuer Deutscher Volleyballmeister“ titelten die Zeitungen vor 30 Jahren und auch NDR und ARD berichteten aus Bersenbrück von den Deutschen Meisterschaften der D-Jugendvolleyballer. In einem dramatischen Endspiel drehte der TuS damals ein eigentlich chancenloses Finale. Mit 5:15 ging der erste Durchgang klar verloren.
Mit einem 15:9 kämpften sie sich unter dem ohrenbetäubenden Lärm in der bis in die hinterste Ecke gefüllten Sporthalle des Gymnasiums ins Spiel zurück. Im Entscheidungssatz dann zunächst der erneute Rückschlag. Bis zum Seitenwechsel beim Stande von 1:8 hatte der TuS keinen Zugriff mehr aufs Spiel. Doch die Mannschaft gab nicht auf, kämpfte sich Punkt um Punkt heran und brachte schließlich beim 19:17 die Sporthalle endgültig zum beben. „Es scheint fast so, als wenn alle Menschen aus dem Landkreis, die Hände und Füße zum Trommeln hatten, hier in Bersenbrück zusammengekommen sind“, berichtete schließlich auch das Radio von der sensationellen Stimmung an diesem denkwürdigen 6. Mai 1984. Die damaligen „Sportschau der Nordschau“ sorgte mit seiner Aussage „Klein aber oho!“ für den Schlachtruf der kommenden Jahre. Körperlich war der TuS seinem Finalgegner deutlich unterlegen, doch die Jungs vom Trainergespann Annemarie Schröder und Klaus Adam ließen niemals die Köpfe hängen und machten die fehlenden Zentimeter durch ihren Kampfgeist wieder weg.
„Ich habe hier noch ein Foto gefunden, da habt ihr mal einen Pokal gewonnen“ – „Mensch Mutter, nicht irgendein Pokal – da sind wir doch Deutscher Meister geworden“ – so, oder so ähnlich lief es ab, als Stefan Mörbe auf die Idee kam, ein Ehemaligentreffen zu organisieren. Ein paar Mails später stand dann auch schnell der Termin fest und mit Ausnahme von Dirk Nikolay, der leider kurzfristig absagen musste, kamen auch alle Spieler zum Wiedersehen nach Bersenbrück. Alban Osterlow aus Karlsruhe und Thilo von Hagen aus Rüsselsheim hatten dabei die weiteste Anreise.
Was Boris Becker seinerzeit der Center Court in Wimbledon war, das war für die TuS-Volleyballer natürlich die Sporthalle des Gymnasiums und so traf man sich zunächst dort, um gemeinsam noch einmal Volleyball zu spielen. Dieses Match lief ähnlich spannend (3:2) ab, wie 30 Jahre zuvor. Lediglich die Tribüne war nicht mehr ganz so gut gefüllt wie damals. Auch diesmal siegte wieder die Mannschaft, die den ersten Durchgang klar verloren hatte.
Doch ansonsten hatte sich einiges verändert. Aus den Bubis von damals sind inzwischen reife Familienväter geworden und die ersten körperlichen Handicaps treten auf. Auch die Trikots (Shirts) werden nicht mehr in der Hose, sondern darüber getragen. Doch das Volleyballspiel hat niemand verlernt, auch wenn der ein oder andere schon seit gefühlten 20 Jahren keinen Volleyball mehr in der Hand gehabt hatte.
Nach dem sportlichen Teil folgte der gemütliche Übergang in der Kabine und dem gemeinsamen Abschluss in der Pizzeria „Abano“. Dort wurde dann auch noch einmal der TV-Beitrag von damals via Beamer an die Wand geworfen und so manche lustige Geschichte wieder aufgefrischt.
Für alle Beteiligten war schnell klar, dass man ein solches Treffen unbedingt wiederholen sollte. Nur gut, dass in zwei Jahren bereits das nächste Jubiläum ansteht, denn 1986 wurde der zweite DM-Titel gewonnen. Sicherlich wieder ein guter Grund zum Feiern.